Anonyme Suchmaschinen: Suchen ohne beobachtet zu werden

Seit dem Jahr 2004 gibt es im Duden den Eintrag „googeln“. Dabei handelt es sich um ein Verb, das zwei Jahre später sogar im Oxford English Dictionary unter „to google“ zu finden war. Des Weiteren wurde „to google“ auch im Merriam Webster Collegia Dictionary aufgenommen. Die Suchmaschine mag sozusagen als Synonym dienen, um im Internet nach bestimmten Informationen zu suchen, jedoch gibt es neben Google noch einige andere Anbieter.

Das wissen vor allem jene Nutzer, die sich um ihre Privatsphäre sorgen. Denn es gibt die eine oder andere Google-Alternative, die damit wirbt, besonders achtsam mit den privaten Daten und Suchanfragen umzugehen. Und die Suchergebnisse sind nicht unbedingt schlechter als jene, die von Google ausgespuckt werden.

Startpage

Startpage, eine Suchmaschine von einem niederländischen Anbieter, leitet die Suchanfragen etwa anonymisiert an Google weiter, sodass man sozusagen Google-Ergebnisse präsentiert bekommt. Die Suchmaschine wird durch nichtpersonalisierte Werbung finanziert. Von Startpage wird auch keine IP-Adresse erfasst; es kommt auch zu keiner Speicherung von Cookies.

Qwant

Bei Qwant handelt es sich um eine Suchmaschine aus Frankreich, die seit dem Sommer 2017 auch als deutsche Version zur Verfügung steht. Qwant überzeugt vor allem mit einem sehr ansprechenden Design, punktet mit hervorragenden Suchergebnissen und besticht mit Suchkategorien – so kann man etwa unter der Kategorie „Social Media“ nach bestimmten Einträgen suchen.

Qwant bezeichnet sich selbst als europäische Alternative zu Google – das Netz wird jedoch selbst indiziert. Des Weiteren wird von Qwant die Möglichkeit zur Verfügung gestellt, ein eigenes Konto anzulegen – eine Möglichkeit, die auch von Google angeboten wird. Hier muss man sich jedoch bewusst sein, dass ein Anlegen eines Kontos dafür sorgt, dass die Anonymität weg ist.

Besonders im Bereich des Datenschutzes gibt es einen Verbesserungsbedarf: Auch wenn von Mitbegründer Eric Léandri gesagt wird, dass es zu keiner Sammlung und Speicherung persönlicher Daten kommt, so werden jedoch Session-Cookies angelegt; die Verschlüsselung der Seite erfolgt zudem nur über ein https-Protokoll. Es gibt auch keine Informationen, wie Qwant mit der IP-Adresse umgeht.

DuckDuckGo

Von DuckDuckGo lautet das Motto: „Search anonymously, find instantly“. Das heißt, hier gibt es keine Speicherung der Suchergebnisse, kein Speichern der IP-Adresse sowie kein Speichern des verwendeten Browsers – damit begibt sich DuckDuckGo auf die Spuren von Startpage. Des Weiteren werden die Daten mit dem Perfect Forward Secrecy-Verfahren verschlüsselt. Auch wenn sich DuckDuckGo Bestnoten verdient, so gibt es einen bitteren Nachgeschmack: Hinter DuckDuckGo befindet sich ein US Unternehmen, das natürlich US Server nutzt – das heißt, man darf sich nicht verlassen, dass NSA und Co. nicht doch einen Zugriff haben.

MetaGer

Bei MetaGer handelt es sich um eine deutsche Suchmaschine. Die Ergebnisse der Meta-Suchmaschinen werden aus rund 30 anderen Suchmaschinen generiert. Zu beachten ist, dass hier keinerlei Nutzerdaten gespeichert werden. Zudem kommt es zur Anonymisierung der IP-Adresse. Auch die Suche wird – wenn auch nur mit dem https-Protokoll – verschlüsselt. Von Vorteil ist der Umstand, dass die genutzten Server in Deutschland sind – somit unterliegt man dem strengen Datenschutzrecht Deutschlands. MetaGer wird gemeinsam mit der Universität Hannover betrieben.

Die Suchergebnisse überzeugen jedoch nicht immer. Vor allem stört der Umstand, dass von MetaGer keine Videosuche angeboten wird.

YaCy

YaCy hat sich für einen komplett anderen Weg entschieden – das heißt, hier werden die Suchergebnisse dezentral auf der Festplatte des Nutzers gespeichert. Es gibt also keine zentralen Firmenserver. Hier steht die Dezentralität im Mittelpunkt. Das heißt, alle Daten, die gesammelt wurden, können nirgendwo zentral eingesehen werden.

Bevor man YaCy nutzt, muss erst einmal die Software runtergeladen und am PC installiert werden. Auch das unterscheidet die Suchmaschine von den Konkurrenten.

Nicht nur auf Google verlassen – es gibt sehr wohl empfehlenswerte Alternativen

Es gibt also nicht nur die Suchmaschine Google – wer im Netz nach Suchmaschinen Ausschau hält, wird feststellen, dass es einige interessante wie vielversprechende Alternativen gibt.

Auch wenn „googeln“ im Wörterbuch zu finden ist, so mag Google, obwohl es sich um den Marktführer handelt, nicht die einzige Wahl sein, wenn man im Internet nach Informationen sucht.